Matthias Aeberli

68220  Hégenheim

 

Dernière participation aux ateliers ouverts
2023

 

Techniques

  • Dessin
  • Objet
  • Peinture

 

contact

60 rue de Bâle
68220  Hégenheim

matthias.aeberli@netsurfer.ch
tél : 07 74 07 91 77

 

    Présentation

    Wer schaut zu? und was?

    Isabel Zürcher 

    Ausschnitt

     

    …..Seit wann sind sich Spielzeug- und Kleintierhandlung so verwandt? «Nicht das Grösste, Schwerste, Brutalste stellt sich als wichtig heraus. Alles kann sich gegenseitig stützen.» Abgrund und Witz, Galgen und Lampenschirm, Tierliebe und Futterneid liegen jedenfalls ganz nahe beieinander.

    Matthias Aeberli fand Bilder vor der Renaissance weit spannender als die Tradition der Malerei, die sich der Zentralperspektive fügte.[1] Die revolutionäre Entdeckung jenes Punkts in unendlicher Ferne hat jeden Raum demselben Mass unterworfen und jeden darin befindlichen Gegenstand demselben Tiefensog ausgesetzt. Näher als diese beherrschende Optik ist dem Künstler jene Bildkunst, die sich unvermittelt und einfallsreich über Proportionen hinwegsetzen, die zitieren und kombinieren darf. So geben scheinbar verlorene Zusammenhänge einen manchmal dramatischen, manchmal zärtlichen Eigensinn preis.

    Dass der Ausnahmezustand unseres denkwürdigen Jahres 2020 auch die Kunst berühren würde, war absehbar. Manchen habe die unfreiwillige Isolation Zeit geschenkt und eine Rückbesinnung auf eigene Vorhaben. Matthias Aeberli – das sagt er mir am Telefon diesen Frühsommer – haben die Fragen, die schon lang, wenn nicht schon immer Triebfeder seines Schaffens gewesen sind, noch intensiver herausgefordert. «Der Prozess an Bildfindungen hat sich sehr verändert. Von einem fortlaufenden Fluss zu heute eher zögerlich entstehenden, von Pausen unterbrochenen Ergebnissen.» Das Zögern, das Warten, der Zweifel: Sie wollen ausgehalten werden und drängen im spärlicheren Auftauchen visuellen Gedankenguts nach einer noch strengeren Selektion. «Es ist vielleicht Einsicht», meint er in dieser aussergewöhnlichen Saison, und: «vielleicht ist einfach kein Bedarf.» Nachdenklich und skeptischer noch als sonst testet Matthias Aeberli ein Vokabular an Sichtbarkeiten, das ihm ein instabiles Zeitgefühl nahelegt. Und nimmt sich auch seinen Storybooks an. Schon seit Jahren füllen sich unlinierte Hefte: mit Linien, Silhouetten, Bewegungen und Konstruktionen. Dabei bleiben die Storybooks von sich aus äusserst ungeeignet für ein grösseres Publikum. Intim ist ihr Format, das Blättern am Tisch schafft einen Ort der Vereinzelung. So bleibt er bei sich, wenn er jedes Heft unters Auge der Kamera schiebt, Seite um Seite umlegt, innehält, bevor er sich für die nächste Ansicht entscheidet. Da wird erlebbar, wie einer gemächlich seine eigene Zeit revuepassieren lässt.

    «Zeichnen kann etwas sein, was hilft, Sachen auszuprobieren – wie in Sprache.» Sprache selbst will geprüft und nachvollzogen sein. «der Abzweig» etwa heisst es auf einem einzelnen Blatt von 2019, und wenn Titel dessen Titel ist, bekommen das Wort und mit ihm das Gerüst von Hilfslinien, der Abstand zwischen Kapital- und Kleinbuchstaben, die dosierte Farbigkeit ein anderes, unausweichliches Gewicht: der Abzweig ist nicht das Werk, sondern sein Inhalt, und dieser stellt uns ebenso wie «HERZRAUM» und wie «die Überholspur» eine Frage. Langsam entstanden – so sieht es aus – hinterlässt die Serie Titel ihren Widerhall. Still und aufsässig, isoliert aus dem Fortgang von Aeberlis beständiger Introspektion.

    Die schwarze Linie steht immer wieder im Zweifel von tip-ex-Spuren, virtuose Bewegung wird von tastendem Suchen ins Stocken gebracht. Mancher Streifzug durch ein Stücklein Tiefe bleibt unschlüssig, manchmal aber findet eine Linie traumwandlerisch zu ihrem Anfang zurück. ….

     

    Parcours

    Bernerring 79 Rue de Bâle 60 Via Tevere 13                                                                            077 407 91 77
    CH- 4054 Basel F-68220 Hégenheim I-06084 Bettona                                matthias.aeberli@netsurfer.ch/matthiasaeberli.ch
    1952 geboren in Basel
    1972 Maturität am Realgymnasium Basel
    1972- 75 Schule für Gestaltung Basel: Vorkurs A, Malfachklasse bei Franz Fédier, Bildhauerklasse bei Johannes Burla
    1976 Cooper Union School of Arts, New York, bei Hans Haacke
    Längerer Auslandsaufenthalt von 1992- 1999 in Italien.
    Von 1996- 1999 parallel zur Kunst Entwicklung einer Designkeramiklinie unter dem Label Standbein Inc., (zusammen mit Rahel Knöll)
    Ausstellungen und Stipendien
    2023 Life during Wartime, Spot, Basel
    holy animals/new saints, REDAKTION, Stephan Wittmer, Luzern Edition
    2022 der verunklärte Bildraum, Galerie/Edition Z, Chur Edition
    Dogs in the Hooda, Salon Mondial, Basel
    Wild at Art, Wildt’sches Haus, Basel
    2021 reset, Projektraum M54, Basel
    K_rien/rein_S, Galerie Kriens, Luzern Edition
    2020 if paintings were live pets…, DAS ESSZIMMER, Bonn Edition
    2019 gimme shelter, Projektraum M54, Basel
    2018 grenzenlos, Kulturort Weiertal Katalog
    play.song.lines., Projektraum M54, Basel
    2017 Summe, videocity, screening entrance Plaza Hotel, Basel
    Kasko, to browse the storybook, BaselEdition
    Regionale18, Kunsthalle Palazzo Liestal
    2016 Kurator ouvert et solidaire, 150 Jahre Jubiläum visarte, M54 Basel
    2015 mit dem Bild reden, zusammen mit Chris Regn, Kasko Basel
    die Welt retten/ Arche, Kunsthalle Palazzo, LiestalKatalog
    die Welt retten/ ex voto today, Projektraum M54, BaselDVD
    2014 Nachtflimmern, Projektraum M54, Basel
    Trojakomplex, mitart gallery, Basel Edition
    Dock, Basel, Artist’s WindowEdition
    2013 die Arche bauen, diverse punktuelle Interventionen in Basel, Zürich, Rom
    might be love, mitart gallery, Basel
    2012 dastierundwir, M54, Basel Edition
    think tank tonky, mitart gallery, BaselKatalog
    2011 Kurator entrée+salon, M54 Basel
    Kurator if six was nine, Regionale12,
    Kunsthalle Palazzo, Liestal Katalog
    Regionale12, Stapflehus, Weil am Rhein
    2010 Salon blanc, Kunstraum Riehen
    composing lines, mitart gallery, Basel
    open space- off space, Basel
    Mitkurator Regionale11, M54, Basel
    venti stelle, mitart gallery, Basel,
    2009 Galerie art-étage, Biel, mit H.-R. Fitze
    Kurator und Teilnehmer an und vonEditiondas Perückenregal,
    eine Ausstellung in drei Zuständen, Basel
    Panorama, Kunsthaus Muttenz, Regionale10
    2008 vanishing point, mitart gallery, Basel Edition
    Salon, M54, Basel
    proud to be here, KPK, Liestal
    Kurator Palazzo, Regionale9, Liestal
    2007 Kunstkredit, Kunsthaus Baselland, Muttenz
    Kunst kommt ins Haus, (mit Rahel Knöll),
    an verschiedenen privaten Orten, Basel
    2006 Kunstkredit, Kunsthaus Baselland, Muttenz
    Regionale, M54
    2005 Verein für Originalgrafik, Zürich Edition
    Neue Heimat, Galerie Stefan Rasche, Münster
    2004 fuori dal coro, Flashartmuseum, Trevi Perugia Katalog
    Salon, Kunsthalle Palazzo, Liestal
    push and go dog, ARK BaselEdition
    Kurator Sehnsuchtsformeln, Regionale, M54
    2003 overdrive, Sindelfingen und Tuttlingen Katalog
    2002 Kunsthaus Muttenz, Regionale, Basel
    2001 Galerie Stefan Rasche, Münster
    Die Katakombe, (mit Rahel Knöll), Basel
    Ausstellungsraum Klingental, Regionale, Basel
    2000 Kunstpreis der UBS
    ForuMeyrin, (mit Rahel Knöll), GenfEdition
    1999 Galerie Stefan Rasche, Münster
    Zeichnung, Kunsthalle Basel
    1998 Galerie Stefan Rasche, Münster
    1997 Galerie Fabian Walter, Basel
    Sélection, Kunsthaus Muttenz
    1996 Musée des Beaux- Arts, Mulhouse Edition
    Galerie Stefan Rasche, Münster
    Kunsthalle Palazzo, (mit Rahel Knöll), LiestalKatalog
    Malerei, Kunsthalle BaselKatalog
    Kunst 96, Zürich
    1995 Studio ErAArte, Bologna
    Kunst 95, Zürich
    Presenze, PerugiaKatalog
    Bürgersaal, RiehenEdition
    1994 Zeichnung, Berowergut Riehen
    Galerie Fabian Walter, BaselEdition
    Kunst 94, Zürich
    1992 Sortiment, Basel
    Wohnsitz in Italien, pendelnd zwischen Perugia und Basel
    1987 Aufenthalt in Montefalco, Umbrien
    1984- 85 Istituto svizzero di Roma, Atelier der Pro Helvetia Edition
    1985 Galerie Fina Bitterlin, Florenz Edition
    Kaserne BaselEdition
    1984 Galerie Nicole Gonet, Lausanne
    Subjektives Museum, Basel, (Kurator Eric Hattan)Edition
    Galerie Stampa, Basel
    1983 Filiale, Basel Edition
    1982 Basler Kunststipendium
    Kunsthalle Basel, (Kurator J. C. Ammann)Katalog
    Galerie N. I.,- Schweizer Avantgarde, Deen HaagKatalog
    St. Galerie, St. Gallen, (Kurator J. F. Müller)
    Art 13, Basel
    Raum für aktuelle Schweizerkunst, Luzern,Edition
    (Kurator Luigi Kurmann)
    1981 Aufenthalt in New York
    1981 Galerie Stampa, Basel
    Apartment, Genf
    B- 14, Stuttgart
    Art 12, Basel
    1980 Basler Kunststipendium
    Art 11, Basel
    Fri- Art, FribourgKatalog
    1979 Galerie Stampa, Basel
    Art 10, Basel
    1977- 78 Cité internationale des Arts, Atelier der Stadt Basel
    1977 Basler Kunststipendium
    1976 Galerie Stampa, Basel Edition